Das Leitbild des Lukas Suchthilfezentrums Hamburg-West beschreibt grundlegende und verbindende Einstellungen und Werthaltungen der Mitarbeiter*innen. Es gliedert sich in unterschiedliche Aspekte, die die Aufgaben und Ziele, das zugrunde liegende Menschenbild, die fachliche Ausrichtung und die interne und externe Zusammenarbeit beschreiben.
Die MitarbeiterInnen des Lukas Suchthilfezentrums arbeiten auf der Grundlage wissenschaftlicher Standards im Rahmen einer christlich-diakonischen Haltung und des Leitbildes des Diakonischen Werkes Hamburg-West Südholstein. Wir verstehen unser professionelles Handeln als praktizierte Nächstenliebe.
Das Lukas Suchthilfezentrum bietet Hilfe und Unterstützung für Menschen mit Suchtproblemen und deren Angehörige, vorwiegend für den Hamburger Westen. Das Lukas Suchthilfezentrum ist für die Hilfesuchenden einladend und gut erreichbar. Deshalb kommt den Aspekten wie kundenfreundlichen Öffnungszeiten, der zentralen Lage, der einladenden Atmosphäre, dem niedrigschwelligen Ansatz und dem freundlichen Willkommen für die Ratsuchenden besondere Bedeutung zu.
Das Spektrum umfasst Basisangebote, Beratung und Behandlung. Dahinter stehen eine Vielzahl von Unterstützungsmöglichkeiten, die auf die verschiedenen Bedürfnisse der Menschen abgestimmt sind. Die Spannbreite der Angebotspalette stellt eine Besonderheit des Lukas Suchthilfezentrums dar. Diese Vielfältigkeit ermöglicht einen sehr individuell orientierten Hilfeplan.
Uns sind alle Menschen willkommen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung oder Identität. Jeglichen Tendenzen von Ausgrenzung und Gewalt treten wir entschieden entgegen.
Auch ohne Abstinenzwunsch steht die Tür offen. Gemeinsam mit den KlientInnen suchen wir nach Wegen, den zerstörerischen Kreislauf der Sucht zu beenden, um ein zufriedenes, selbstbestimmtes Leben in Gemeinschaft zu erreichen und damit die Teilhabe am sozialen und beruflichen Leben zu ermöglichen.
Wir streben eine ganzheitliche Sichtweise an, die möglichst umfassende Aspekte des menschlichen Lebens berücksichtigt, und auf einem bio-psycho-sozialen Grundmodell basiert.
Diejenigen, die zu uns kommen, können sich darauf verlassen, dass wir sie mit allen Stärken und Schwächen wertschätzen und annehmen und alles Besprochene vertraulich behandeln. Wir nehmen den Menschen verständnisvoll und respektvoll in seiner Bedürftigkeit an, wertschätzen aber gleichzeitig die Selbstheilungskräfte, die jedem innewohnen und versuchen, sie gemeinsam weiter zu entwickeln. Dazu gehört im Sinne von Authentizität und Unterstützung auch das reflektierte Wahrnehmen und Setzen von Grenzen.
Die annehmende und lebensbejahende Haltung den Klient*innen gegenüber spiegelt sich auch im Umgang unter den Kolleg*innen wieder: nur in einem Klima der Akzeptanz, Wertschätzung, Unterstützung und Selbstfürsorge ist eine dauerhafte hilfreiche Arbeit möglich.
Oft stecken hinter der Sucht eine Sehnsucht und eine Sinnsuche. Suchtmittel werden häufig als "Lösungsversuch" eingesetzt, um den Alltag zu bewältigen. In diesem Sinne ist es bedeutsam, gemeinsam mit den Menschen die gesamte Lebenssituation zu beleuchten und Wege aus Belastungen zu finden, um die Grundlage für eine zufriedene, dauerhafte Abstinenz zu erzielen. Die Verbesserung von Lebensqualität natürlich auch dann von Bedeutung, wenn Abstinenz nicht das vordergründige Ziel ist. Dabei ist es im Sinne einer systemischen Betrachtungsweise hilfreich, das Umfeld wie Familie, Freunde, Kolleg*innen etc. mit einzubeziehen. Auch für Angehörige ist Unterstützung durch Gespräche und Informationen hilfreich.
Die Professionalität unserer Arbeit basiert auf fundierten Standards der Suchthilfe mit einem wissenschaftlichen Behandlungskonzept. Dazu gehören regelmäßige, auch berufsübergreifende Fallbesprechungen, Supervision sowie Fort- und Weiterbildung. Die dauerhafte Qualität aller Angebote wird gesichert durch die Umsetzung eines suchtspezifischen Qualitätsmanagementsystems, welches alle Angebote in den Rahmen eines kontinuierlichen Verbesserungskontextes stellt. Insgesamt ist es uns wichtig, uns ständig weiter zu entwickeln und neuen Herausforderungen aktiv zu begegnen.
Bedeutsam für die Arbeit des Lukas Suchthilfezentrum ist auch der wichtige Aspekt der Vernetzung. Dazu gehört zum einen der interne Austausch mit den Kolleg*innen mit unterschiedlicher Ausbildung und beruflichen Hintergründen. Neben den hauptamtlichen Mitarbeiter*innen wirken viele Honorarkräfte und Ehrenamtliche (vor allem im Lucafé und im Bereich der Selbsthilfe) in der Einrichtung mit und sichern gemeinsam den Erfolg der Suchtberatung und -behandlung.
Zum anderen ist das Lukas Suchthilfezentrum Teil des Hamburger Suchthilfesystems und gestaltet es durch intensiven Austausch und Zusammenarbeit im Sinne der Abhängigkeitskranken. Durch verschiedene Kooperationsvereinbarungen ist die Zusammenarbeit mit einigen Einrichtungen besonders intensiv gestaltet.
Das Ziel ist es, die gute Qualität der medizinischen, psychotherapeutischen und sozial-integrativen Versorgung im Verbund der Einrichtungen der Suchtkrankenhilfe und fachübergreifend zu sichern und weiterzuentwickeln.
Die Öffentlichkeits- und Präventionsarbeit des Lukas Suchthilfezentrums soll unter anderem für die Suchtproblematik sensibilisieren und Menschen motivieren, die Hemmschwelle zum Hilfe annehmen zu überwinden. Im Sinne der Vernetzung und gesellschaftlichen Verantwortung berücksichtigen wir in unserem Handeln ökologische und ökonomische Zusammenhänge und versuchen, an gesellschaftlichen Veränderungen mitzuwirken.
In der konkreten Umsetzung bedeutet dies, achtsam, effektiv und wirtschaftlich zu arbeiten und verantwortungsvoll mit Zeit, Arbeitskraft und der Umwelt umzugehen.