Kinderschutz im Lukas Suchhilfezentrum
Im Lukas Suchthilfezentrum werden suchtkranke Menschen beraten, betreut und rehabilitiert, in deren Umfeld oft auch minderjährige Kinder leben. In der Regel sind das Mütter und Väter sowie deren Partner*innen, manchmal auch Großeltern oder andere Betreuungspersonen.
In der Regel gilt: Kinder aus suchtbelasteten Familien brauchen Hilfe von außerhalb. Das gilt umso mehr, je jünger die Kinder sind. Durch die Suchterkrankung der Eltern besteht nicht nur die Gefahr, dass Kinder vernachlässigt werden, sondern darüber hinaus kann auch ihre seelische und körperliche Gesundheit, das Kindeswohl, akut oder langfristig gefährdet sein.
Das Lukas Suchthilfezentrum hat es sich seit längerem verstärkt zur Aufgabe gemacht, das Wohl der Kinder in Suchtfamilien und deren mögliche Gefährdung in die Arbeit mit einzubeziehen. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, hat das Lukas Suchthilfezentrum mehrere speziell fortgebildete Kinderschutzbeauftragte. Alle Mitarbeiter*innen werden zum Thema Kinderschutz geschult. Mit den betroffenen Vätern und Müttern wird das Thema Kinderschutz in Gesprächen thematisiert und es werden Hilfsmöglichkeiten entwickelt.
connect - Kinder–Netz–Hilfeprojekt
Ebenso ist das Lukas Suchthilfezentrum einrichtungsübergreifend im Kinderschutz engagiert. Es ist Kooperationspartner des Kinder–Hilfeprojekts connect Osdorf. In dessen Rahmen finden regelmäßige Fallbesprechungen und eine Fortbildungsveranstaltung unter Mitwirkung des Lukas Suchthilfezentrums statt.
In den Fallbesprechungen des connect-Netzwerk arbeiten Fachkräfte aus verschiedenen Familien- und Kindereinrichtungen zusammen. Dort werden aktuelle Problemfälle von Kindern aus suchtbelasteten Familien anonymisiert vorgetragen und Hilfestellungen und Lösungsmöglichkeiten für die betroffenen Kinder und Familien erarbeitet.
lina - Schwangerschaft - Kind - Sucht
Daneben ist das Lukas Suchthilfezentrum Unterzeichner der Rahmenvereinbarung für "Suchtgefährdete und suchtkranke Frauen und Familien mit Kindern bis zu einem Jahr". Auch hierdurch soll dem Schutz der Kinder aus suchtbelasteten Familien durch die Kooperationen der Hilfesysteme Rechnung getragen werden. Die Rahmenvereinbarung wird durch das Onlineportal www.lina-net.de unterstützt, in dem sich alle Fachkräfte informieren können.
Kompaß Beratungsstelle
Auch haben wir Kinder aus Suchtfamilien im Blick. Deswegen arbeiten wir mit der Beratungsstelle Kompaß zusammen. Diese unterstützt Kinder und Jugendliche, deren Väter oder Mütter alkoholabhängig sind. Kompaß berät und hilft - kostenfrei, vertraulich und auf Wunsch anonym.
Kompaß arbeitet auch suchtpräventiv. Mit Angeboten zur Suchtvorbeugung im Erziehungsalltag richten sich die Beratungsstelle ebenso an Eltern und pädagogische Fachkräfte. Angehörigen und Bezugspersonen alkoholbelasteter Familien werden Information und Beratung rund um das Wohl der betroffenen Kinder geboten.